Ein Akrostichon ist ein poetisches Stilmittel, bei dem die Anfangsbuchstaben der Zeilen oder einzelner Verse eines Gedichts in der richtigen Reihenfolge gelesen ein Wort, einen Namen oder einen Satz ergeben. Dabei können sowohl einzelne Wörter als auch ganze Sätze als Akrostichon verwendet werden.
Akrosticha wurden bereits in der Antike verwendet und sind in vielen Kulturen zu finden. Sie kommen sowohl in der Lyrik als auch in der Prosa vor und können zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden. Oft dienen sie dazu, eine Botschaft, einen Namen oder eine Symmetrie im Gedicht zu vermitteln. Akrosticha können aber auch schlichte Wortspiele sein, die den Leser zum Schmunzeln bringen sollen.
Ein berühmtes Beispiel für ein Akrostichon ist das Gedicht "ABC" von Christian Morgenstern:
Alle Meine ENT-chen Sitzen auf dem Fensterbrett. HÄ-keln TÜ-cher für den Winter, Malen sich die SCH-LAU-fen brett.
Die Anfangsbuchstaben der Zeilen ergeben in der korrekten Reihenfolge das Wort "Ameisen".
Akrosticha werden auch heute noch gerne in der modernen Lyrik verwendet und stellen eine kreative Möglichkeit dar, einen Text zu gestalten. Durch das Verstecken eines Wortes oder einer Botschaft in den Anfangsbuchstaben zieht das Gedicht die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich und kann eine zusätzliche Ebene der Interpretation eröffnen.
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